Zukunftswort

Es war ein Kopf an Kopf Rennen am Anfang dieses Jahres: Welches wird das Zukunftswort des Jahres 2020 werden? Welches Wort beleuchtet die aktuellen Veränderungsprozesse, in denen wir uns befinden oder die gerade im Entstehen sind? Die Wortkreation „Green Pressure“ wurde vom Deutschen Zukunftsinstitut zum Sieger gekürt, dicht gefolgt von den Zukunftswörtern Eco-Elegance und Numanism. Der Sieger-Begriff beschreibe den deutlich zunehmenden Druck zum Grünen und Ökologischen. Das Thema Global Warming würde dabei alle Branchen erfassen.

Mensch und Geschichte

Während heftig diskutiert wurde, ob der 1859 errichtete Spitzturm von Notre Dame, der im April dieses Jahres niederbrannte, in seiner historischen Authentizität wiederhergestellt werden soll, fluteten Wassermassen Venedig und hinterließen Hochwasserschäden in die Hunderte Millionen Euro. Johanna Leissner, die das EU-Projekt „Climate for Culture“ am Fraunhofer Institut koordiniert, warnt vor den Gefahren des Klimawandels für das kulturelle Erbe. Es sei Zeit, Prioritäten zu setzen, was man retten wolle und zu entscheiden, was wir unbedingt für die nächsten Generationen erhalten wollen.

Wertschätzung

Den Menschen – und damit ist auch sich selber gemeint – als Ganzes mit seinen Bedürfnissen anzusehen und dies möglichst mit dem Herzen und nicht nach einem Plan. Also den Seinswert eines Menschens ganz ohne Bewertung zu schätzen, somit wertzuschätzen. Denn in jeder Bewertung könnte bereits der Keim der Abwertung stecken. Auch wenn wir dies gar nicht wollen! Schneller als gedacht sind wir geneigt, Menschen zu kategorisieren und in eine mentale Schublade zu stecken. Solch eine Denkschublade liegt im Unterbewusstsein.

An Grenzen wachsen

Grenzen gilt es nicht mehr zu überschreiten. Im Gegenteil! Grenzen gilt es heute zu setzen! Fragt sich nun nur noch, welche Grenzen gemeint sind? Denn der Begriff „Grenzen“ wird mittlerweile als eine Art Dummy-Begriff und Worthülse für alles Mögliche eingesetzt. Gemeint ist mit „Grenzen setzen“ im Grunde die Schwelle, an der Stress- und Reizüberflutung eintritt, inklusive den persönlichen Stressverstärkern und Stressbewältigungsstrategien. Wovon hängt die Empfindungsfähigkeit für diese Schwelle ab?

Veränderung

Unter „Human Reskilling“ ist der Erwerb und die Wiederentdeckung von Fähigkeiten für einen Job gemeint, in dem menschliche Fähigkeiten besonders benötigt werden. Das sind Fähigkeiten wie beispielsweise kognitive Empathie, Teamarbeit, Anpassungsfähigkeit, Kreativität, Selbststeuerung und Selbstführung. Dies sind somit all jene Fähigkeiten, mit denen die Ziele für die eigenen Karriere- und Lernwege identifiziert und gesetzt werden können und daraus aus der eigenen Initiative Veränderungen bewirkt werden können.

Glückssucher

Glücksucher werden Menschen wie Nelson Mandela genannt. Sie lehren uns, wie mit erlittene Beziehungs-Verletzungen umgegangen werden kann. Glücksucher verfolgen ein unbewusstes Ziel: Beziehungen menschlich zu gestalten. Damit ist ein positives Zusammen-Erleben von Gefühlen und Handlungen mit anderen Menschen gemeint. Um dieses Ziel zu erreichen, bauen Glücksucher aktiv unterschiedliche Glücksaktivitäten in ihrem Leben ein und üben diese immer wieder, wie beispielsweise optimistisch denken.

Selbstoptimierung

Wir ziehen täglich ordentlich und zuverlässig Bilanz in unserem Leben, wenn es um unsere Leistungen, abgeschlossenen Geschäfte, unseren Sommerurlaub, unsere Lauftrainings oder unser Gewicht geht und selbst unser letzter Online-Einkauf wird genau aus- oder bewertet. Jedoch wie oft halten wir Rückschau auf unsere Bedürfnisse und darauf, was und wen wir wirklich brauchen? Warum müssen denn erst so viele krank werden oder einen Unfall oder Schicksalsschlag erfahren, um Bedürfnisse klar benennen zu können?

Vertrauen

Vertrauen ist die unerschöpfliche Quelle des Erfolgs. Vertrauen wird heute sogar als so wichtig erachtet, dass die Kommunikation für den Aufbau von Vertrauen als „Produktionsfaktor“ eingesetzt wird. Vertrauen wird als neue Währung im Zeitalter von Digitalisierung, Automatisation und eines neues Verhältnisses von Mensch und Maschine gehandelt. „Vertrauensspiralen“ müssen in Gang gesetzt werden, die den entspannten, vertrauensvollen Umgang mit anderen Menschen zur eigenen Haltung ermöglichen.

Empowerment

Unter Empowerment werden die „Selbstbefähigung“ und die „Stärkung von Autonomie und Eigenmacht“ verstanden. Es handelt sich um einen Sammelbegriff für alle Arbeitsansätze, die Menschen zur Entdeckung eigener Stärken ermutigt und ihnen Hilfestellungen bei der Aneignung von Selbstbestimmung und Lebensautonomie vermittelt. Das Dänische Institut für Menschenrechte (DIHR) hat in seiner Anleitung für ‚Human Rights Impact Assessments‘ (HRIA) „Empowerment“ sogar unter ihren elf Qualitätskriterien definiert.