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Der Strukturwandel-Barometer 2018 veröffentlichte ein interessantes Ergebnis: Vermehrte Reorganisationen und Veränderungsprozesse sind in Unternehmen zu beobachten, allen voran die Einführung oder der Ausbau von digitalen Technologien. Während der Barometer in weiterer Folge negative Begleiterscheinungen wie einen erhöhten Zeitdruck, eine zunehmende Arbeitsverdichtung und entsprechende Auswirkungen auf die gesundheitliche Situation von Mitarbeiter*innen aufzählt, sieht die Skilling-Challenge Studie 2018 die zukünftigen Veränderungen weitaus positiver: Die Veränderungen durch die Digitalisierung bergen ein großes Potenzial in sich. Bis zu 14% der weltweiten Arbeitskräfte werden ihre beruflichen Tätigkeiten wechseln müssen. Wobei niemand eine schrumpfende Anzahl an Arbeitsplätze fürchten muss, so die Studie. Die Herausforderung in der Zukunft läge in der aufkommenden Lücke zwischen den Qualifikationsanforderungen der alten und neuen Arbeitsplätze. Als kurzfristige Maßnahme wird ein „Up-Skilling“ der neuen digitalen Fähigkeiten als wichtig eingeschätzt. Als langfristige und viel dringender Maßnahme werde jedoch ein „Human Reskilling“ erforderlich werden.

Unter „Human Reskilling“ ist der Erwerb und die Wiederentdeckung von Fähigkeiten für einen Job gemeint, in dem menschliche Fähigkeiten besonders benötigt werden. Das sind Fähigkeiten wie beispielsweise kognitive Empathie, Teamarbeit, Anpassungsfähigkeit, Kreativität, Selbststeuerung und Selbstführung. Dies sind somit all jene Fähigkeiten, mit denen die Ziele für die eigenen Karriere- und Lernwege identifiziert und gesetzt werden können und daraus aus der eigenen Initiative Veränderungen bewirkt werden können. Und zwar im Miteinander und nicht im Gegeneinander. Der Sozialpsychologe und Bestseller-Autor Harald Welzer meint dazu: “Alles, was wir zunächst brauchen, ist eine Vorstellung davon, in welche Richtung wir uns verändern wollen“.  Wobei er dazu betont, dass Veränderung Zeit benötigt. Genauso ist es. Zeitdruck oder Arbeitsverdichtung haben hier keinen Spielraum. Und wer seine eigenen „Human Skills“ – also seine persönlichen Stärken und Talente – kennt, kann sich dagegen auch besser erwehren.

Der Beitrag erschien im Magazin NOTOBENE Nr. 5/2018.

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