Verwundbarkeit

Wer verwundet wird, sucht einen Schuldigen für die erlittene Verletzung. Wir kennen dieses Phänomen von Liebestrennungen, wenn wir Müllhalden voller Kränkungen herumschleppen und dem oder der Anderen die Schuld für die Trennung geben. Aus solchen Erfahrungen haben wir gelernt, dass die Heilung einer Verwundung ihre Zeit braucht. Eines der schwersten Hindernisse für Heilung ist, nicht vergeben zu können. Heilung kann erst gelingen, wenn wir nicht mehr von Vergangenem auf das Heute schließen, wenn wir im Hier und Jetzt ankommen.

Wertschätzung

Den Menschen – und damit ist auch sich selber gemeint – als Ganzes mit seinen Bedürfnissen anzusehen und dies möglichst mit dem Herzen und nicht nach einem Plan. Also den Seinswert eines Menschens ganz ohne Bewertung zu schätzen, somit wertzuschätzen. Denn in jeder Bewertung könnte bereits der Keim der Abwertung stecken. Auch wenn wir dies gar nicht wollen! Schneller als gedacht sind wir geneigt, Menschen zu kategorisieren und in eine mentale Schublade zu stecken. Solch eine Denkschublade liegt im Unterbewusstsein.

Instrumentalisierung

Alle Ängste, die wir irgendwann irgendwie erworben haben – sei es durch Medien, beruflicher und persönlicher Alltag, politische Ansprachen oder familiäre Erlebnisse – können auch wieder bewusst verlernt werden. Wir können jederzeit etwas verändern! Indem wir uns beispielsweise bewusstmachen, dass Angst eine normale Gefühlslage ist, jedoch auch eine, die sich am ehesten instrumentalisieren lässt. Mit der Angst der Menschen zu spielen, ist ein uraltes Metier. Ängste werden „erlernt“.

Empathie

Empathie ist nicht einfach eine Fähigkeit, die ein- und ausgeschaltet werden kann, je nachdem ob man sie zeigen will oder kann. Empathiefähigkeit fällt auch nicht einfach vom Himmel, sondern sie ist eine Eigenschaft des sozialen Gehirns und ihre Grundlage sind Spiegelneuronen, welche jeder bereits als Baby mit in seiner Grundausstattung hier auf dieser Welt mitbekommen hat. Spiegelneuronen lassen uns das Gleiche empfinden, was andere empfinden, wenn diese etwas hören, sehen oder fühlen.

Menschlichkeit

„Die Menschlichkeit eines jeden wird an seiner Beziehung zu anderen gemessen“. Das drückt das afrikanische Wort „Ubuntu“ aus. Dahinter liegt der Gedanke „Ich bin, weil Du bist“ oder anders und erweitert ausgedrückt „Du bist, weil wir sind“. Egal in welchem Land wir leben, überall auf der Welt geht es uns gleich: Wir leben in Beziehungen. Wir brauchen diese und sie brauchen uns. Zumeist haben wir uns diese nicht einmal selber ausgesucht, sondern wurden in sie hinein verflochten. Und oftmals können uns diesen Beziehungsgef(l)echten gar nicht entziehen.